15.04.2016

Projekt Eagleclaw Kapitel 30: Freund oder Feind


Der Kampf geht weiter...


Ich brauchte eine Weile, um Nightmare zu besiegen, wie ich es schon vor Jahren am Südpol geschafft hatte. Nachdem ich ihn abgedrängt hatte, versuchte ich, weiter nach oben zu gelangen, um das Portal zu zerstören, allerdings dauerte es nicht lange, bevor mein vorheriger Gegner durch dieses zurückkehrte und mich erneut anfiel, dieses Mal mit anderen Waffen, nämlich mit zwei an langen Ketten befestigten Messern, die er geschickt durch den Raum schwang. Gleichzeitig nahm Crey es auf derselben Ebene mit Darkmoon auf, der ohne großen Erfolg versuchte, den Schnittler mit einer Axt zu treffen. Crey blitzte sich jedoch in kreisförmigen Bewegungen um ihn herum und wartete auf eine geeignete Position zum Gegenangriff. Als er diese aber erreicht hatte, fuhr Darkmoon auf einmal eine zweite Klinge an der anderen Seite des Axtgriffes aus, mit der er sich auf beiden Seiten verteidigen konnte.
Die restliche Armee kämpfte am Boden der Halle noch immer gegen die konstante Anzahl an Phantomreitern. Trotz der Tatsache, dass alle Dunklen Ritter inzwischen geschlagen waren, machte die stetige Wiederkehr der Feinde uns den Kampf zunehmend schwieriger. Nur ein Wunder konnte uns noch retten... Und das Wunder kam! In der obersten Etage erschien aus dem Nichts Mascrow, und stieß alle Wachen über die Brüstung. "Wer von euch Knochengestellen fühlt sich noch nicht tot genug?", rief er, zog den Materienkristall aus seiner Manteltasche und löste mit Strahlen von Dematerium, einem Stoff, der alles, inklusive nach wenigen Sekunden sich selbst, in kleinste Bestandteile auflöst, die schweren Ketten, an denen das Portal hing. Kaum waren sie zertrennt, verschwand der Fürst von Dormina wieder.
Crey gelang es im gleichen Moment doch noch, Darkmoon niederzuringen, welcher daraufhin höhnte: "Dann töte mich doch." Allerdings sah er gerade, als er den Satz beendet hatte, das Portal von der Decke fallen. Der Aufprall löste eine Druckwelle aus, die nicht nur die Metallplatte, auf der das Portal materialisiert wurde, zerstörte, sondern auch die Meinung von Darkmoon änderte. "Nein, bitte, töte mich nicht!", keuchte er ängstlich, doch Crey hatte schon ausgeholt, und zeigte keine Gnade. Die Wendung der Ereignisse beeinflusste auch Nightmare, er ließ in seiner Kampfgeschwindigkeit nach und ging auf Entfernung. Erneut versuchte er mich durch das Schwingen der Ketten zu treffen, mir gelang es dieses Mal aber, mich wegzuducken, die ausschwingende Kette zu fangen und meinen Gegner vor mich auf die Knie zu ziehen. "Bitte, ohne das Portal sterben wir endgültig!", bettelte er. Ich holte mit der aus dem Zauberstab ausgefahrenen Klinge aus, doch auf einmal wurde mir das wahre Wesen der Phantomreiter bewusst: Sie waren nicht angstfrei, sie konnten Glück empfinden, sie hatten nur eine durch das, was sie in der Paralleldimension durchgemacht hatten, ein anderes Verständnis für die Bedeutung dieser Gefühle.
Ich steckte die Waffe beiseite und reichte ihm die Hand, um ihm aufzuhelfen. Halb dankbar und halb überrascht nahm er die Geste an. "Solange der Maskenkönig weg ist, hast du das Kommando über die Phantomreiter, oder?", fragte ich nach, woraufhin er nickte. "Du musst deine Armee zurückrufen, um das Fortbestehen eurer Art zu sichern.", verlangte ich. Er verstand und gab die entsprechende Anweisung, sodass sich alle Feinde, die noch am Leben waren, durch die Ausgänge verflüchtigten. Zufrieden betrachtete ich das Schlachtfeld. Die Rückeroberung der Festung und die Vertreibung der Phantomreiter hatte nur wenige Leben gekostet, und man konnte sich gewiss sein, dass die Toten ehrenhaft gestorben waren. Ich hätte wohl zunächst nach den Kindern sehen sollen, doch mir war Mascrows Eingriff nicht verborgen geblieben, und trotz seiner kurzen Anwesenheit war mir etwas an ihm aufgefallen, das keinen Aufschub in der Ermittlung erlaubte. Ich musste als erstes Rondar, Nighty und Stella finden.

Ein Beitrag von Justin(23)

zurück